Divenparade beim BAMBI | Der Glanz der alten Tage
1948 erholte sich Deutschland noch von der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Langsam kehrte der Alltag zurück, doch von Glanz und Glamour konnte zu dieser Zeit noch keine Rede sein. Marika Rökk war die erste Schauspielerin, die ein Reh erhielt – damals war es noch schlicht aus weißer Keramik und ohne Namen, bis Marika Rökks Tochter es BAMBI taufte, weil es dem putzigen Kitz aus dem Disney-Film glich. Doch bereits in den folgenden Jahren wurde der BAMBI zum populärsten Film-und Fernsehpreis Deutschlands. Das Reh aus Keramik wurde mit 18-karätigem Gold überzogen, und die Stars strömten zur Preisverleihung.
Mit der Bekanntheit kam auch der Glamour: Gina Lollobrigida, Maria Schell und Sophia Loren bezauberten in den 50ern und frühen 60ern mit ihrer Anmut, Grazie und Schönheit. Gina Lollobrigida, die als dunkelhaarige Beauty im „Glöckner von Notre Dame“ 1956 weltweit bekannt wurde, erhielt von 1957 bis 1960 jedes Jahr einen BAMBI. Maria Schell, das „Seelchen“ des deutschen Films, bekam von 1951 bis 1957 sechs BAMBIs in Serie. Die rassige italienische Schauspielerin Sophia Loren verlieh der Preisverleihung 1961 Glanz und Sexappeal. Sie wurde als „Beste Schauspielerin International“ ausgezeichnet und kann bis heute auf stolze neun BAMBIs zurückblicken.
In den späten 60ern wehte auch beim BAMBI frischer Wind. Es ging „Zur Sache, Schätzchen“ mit der jungen Uschi Glas, die 1969 einen BAMBI für ihre freizügige Rolle in eben jenem Film erhielt. Senta Berger, rothaarig, erotisch und mit Intellekt , kehrte nach einem Intermezzo in Hollywood nach Deutschland zurück und bekam 1968 einen BAMBI für ihre schauspielerische Leistung. Und eine französische Diva adelte 1976 den wichtigsten deutschen Medienpreis: Catherine Deneuve, die „Belle de Jour“ mit kühler Erotik und klassischer Eleganz, erhielt das goldene Reh für ihre Rolle in „Die schönen Wilden“. Der BAMBI wurde an starke, sinnliche Frauen verliehen – ein Abbild des Zeitgeistes der 60er.
Und heute? Wo sind sie geblieben, die Diven der alten Tage? Wer hat das Zeug, in ihre Fußstapfen zu treten? Heike Makatsch, Ex-VIVA-Girlie, hat längst bewiesen, dass sie Star-Qualitäten hat – spätestens seit ihrer überragenden Rolle als Hildegard Knef in „Hilde“. Bereits 1996 wurde Heike mit einem BAMBI für ihre Rolle in Detlev Bucks Komödie „Männerpension“ ausgezeichnet. 2006 folgte das zweite Reh für ihre Verkörperung der Margarethe Steiff. Und auch Kollegin Jessica Schwarz spielt mittlerweile in der ersten Liga mit. Die hübsche Brünette überzeugte zuletzt als „Tony“ in den „Buddenbrooks“. Im November startet ihr neuester Kinofilm „Die Tür“, und am 11.11. wird sie als „Romy“ im ZDF zu sehen sein und eine der größten Diven Deutschlands, Romy Schneider, spielen.
Bildcredit > Brauer, dpa
Autor > Stefanie Staiger
Author: BAMBIblog
Social comments and analytics for this post…
This post was mentioned on Twitter by BAMBI_blog: Divenparade beim BAMBI | Der Glanz der alten Tage http://bit.ly/3w2n0H…