Reine Kopfsache! | Chapeau, Chapeau…
„Weil ich ohne mein Cap einfach nicht so gut rap…“ reimte einst Samy Deluxe und klar war: Samy ohne Kopfbedeckung – das würde nichts werden. Mittlerweile ist man wohl endlich auch außerhalb der Hip-Hop Szene auf den Hut gekommen und das in Formen, die extremer sind als je zuvor: Bananen, Autoreifen, Regenschirme.
Wer es noch nicht mitbekommen hat: in der Mode geht es immer mehr um die Entwicklung eines individuellen Stils. Hüte und andere Kopfbedeckungen sind dabei ein Accessoire, das eine überaus deutliche Sprache spricht. Auf den Laufstegen unübersehbar wohl behütet beispielsweise: Allen voran Louis Vuitton mit riesigen pinkfarbenen Ohren, Armani in einer eher klassischen Version der Baskenmütze oder aber auch JC de Castelbajac. Der französische Designer zeigte Humor in Form von überdimensionalen Plüschtierhüten. Kein Wunder also auch, dass Oriole Cullen, Kurautorin der Ausstellung „Hats – An Anthology“ im Londoner Victoria and Albert Museum zusammen mit Hutmacher Stephen Jones genau jetzt ein gleichnamiges Buch veröffentlicht.
Für die BAMBI Verleihung 2009 erwarten wir also Hüte, Hüte, Hüte. Herrenhüte, die Frauenköpfen etwas Androgynes verleihen, gerne auch einen Pelzhut à la Lilly Allen oder ein französisches Cap, wie es Scarlett Johansson neulich trug. Und wenn es dann doch etwas demütiger sein soll, wäre auf einer deutschen Preisverleihung übrigens folgende Variante ein Muss: Mindestens einen kleinen Filzhut von Rike Feuerstein möchten wir sehen. Denn vor den Entwürfen der Berliner Designerin ziehen wir schon seit längerem unseren Hut!
Text: Hildegard Reh
Illustrationen: Kathrin Schäfer