Für Berliner auf Zeit | Miniloftmitte
Alles fließt. Was klingt wie eine esoterische Weltanschauung, beschreibt das in Stahlbänder gehüllte Gebäude in der Hessischen Straße in Berlin-Mitte am treffendsten. Klingt paradox? Ist es aber nicht. Das „Miniloftmitte“ ist ein Paradebeispiel dynamischer Architektur. Von innen und außen. Und ebenso modern ist das Konzept.
In den architektonisch wirren Nachwendejahren kauften die Berliner Architektin Britta Jürgens und der Neuseeländer Matthew Griffin das baufällige Haus nah der Invalidenstraße 1999 und renovierten den typischen Berliner Jahrhundertwende-Bau in zwei Phasen. Zunächst wurde der erhaltene Altbausseitenflügel saniert, im Anschluss entstand an der Freistelle des zerbombten Vorderhauses der Neubau. Der treibt nicht nur Architekturliebhaber, sondern auch Hauptstädter und Berlin-Besucher immer wieder zu Entzückungsrufen.
Im Inneren verbinden die verschieden großen Lofts in beiden Gebäudeteilen alt mit neu, Modernität mit Heimeligkeit und – dank der bodentiefen Fenster – das Drinnen mit der Stadt vor der Tür. Alle Lofts sind mit Internet, kompletter Küchenzeile, Wohn- und Schlafbereich ausgestattet und ein separater Waschmaschinen- und Trocknerraum steht allen Besuchern ebenfalls zur Verfügung. Während die Lofts im Seitenflügel an beschauliche Altbauwohnungen erinnern, kreieren die unverkleideten Decken und Säulen und das puristische Interior des Neubaus eine zeitgenössische State of the Art-Atmosphäre. Dank des „Miniloft“ bleiben Besucher nicht Besucher, sondern werden Berliner auf Zeit.
Text > Julia Christian
Fotos > Gonzalo Baró
Miniloftmitte
Hessische Str. 5
10115 Berlin