BAMBI-Tours Gewinnerin | “Keine Grenzen, keine Mauer.”
Mit der Gewinnaktion “BAMBI-Tours” baten wir darum, uns Eure Lieblingsplätz zu senden. Dank der zahlreichen Einsendungen hatten wir Einblick in Orte, die wir so noch nie gesehen hatten: Der schaurig-schön ausgeleuchtete Westpark in Bochum bei Nacht; ein Bahnsteiggleis am Ostbahnhof in Berlin, der dank eines Menschen einzigartig wurde; das Foto vom Haleakala Vulkan Krater auf Maui, Hawaii; ein 130 Jahre altes Badehaus oder die Luftaufnahme der Halbinsel Reddevitzer Höft auf Rügen.
Eine Foto jedoch hat die gesamte Redaktion bewegt und so fiel uns die Entscheidung nicht schwer:
“Hinter einer Mauer an der Westbank in Israel vermittelt dieses Graffiti ein Stück Freiheit in einem Gefängnis aus Armut und Beton.”
Wir sprachen mit der Gewinnerin der BAMBI-Tours-Aktion Laila Bounoir über ihre Wahl, Kunst als Hoffnung und welchen BAMBI-Preisträger sie nächste Woche gerne treffen würde.
Woher kommst Du und wohin gehst Du?
Ich studiere Internationale Politik und bin in Aachen zu Hause. In Zukunft zieht es mich hoffentlich in die weite Welt. Meine Anstrengung soll nicht nur in der Einsendung provokativer Beiträge liegen, sondern auch in der Bemühung, gewissen Missständen abzuhelfen. Das geht natürlich nur durch aktiven Beitrag. Mit meiner Arbeit für den Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband e.V. bin ich da auf einem ganz guten Weg.
Unter allen Einsendungen war dein Bild das kritischste und kontroverseste. Was macht ein Stück des israelisch-palästenischen Grenzstreifens in der Westbank zu einem Lieblingsort?
Dort, wo eine unvorstellbare Trostlosigkeit Ihr zu Hause hat, vermittelt dieses einfache Graffiti ein Stück Freiheit, für alle diejenigen, die mit einem unsagbaren Gefühl der Vereinsamung inmitten eines Felsenmeeres leben müssen. Es kennt keine Grenzen, keine Mauer. Zudem gibt es den Einwohnern dort Hoffnung und zeigt, dass es immer mehr Menschen gibt, die diesen unwürdigen Zustand erkennen und nicht dulden wollen. Deswegen ist das mein Lieblingsort.
Ist das sie vielbeschworene Poesie der Street Art die dort funktioniert, wo noch nicht jeder Straßenzug und jede Galerie vollgestopft damit ist?
Graffiti hatte schon immer zum Ziel, Aufmerksamkeit zu erregen. Es ist eine Art „Sprachrohr“ und an einem Ort, der eher ignoriert als beachtet wird, erfüllt es auch tatsächlich seinen Zweck. In einer Kunstmetropole hätte es nicht den gewünschten Effekt. Außerdem ist es eine originelle Idee, eine kahle Wand in einem so umstrittenen Gebiet, als Kunst-Plattform zu nutzen. Eine Wandgalerie, oder wenn man so will, eine Mauergalerie.
Was oder wen hast Du selbst zuletzt fotografiert und warum musste es festgehalten werden?
Zuletzt habe ich die neugeborene Nichte meines Freundes fotografiert. Ein Baby wächst so rasend schnell, da möchte man jede Entwicklung festhalten.
Als Gewinner des „BAMBI-Tours Gewinnspiel“ übernachtest Du während am Tag der Verleihung im offiziellen BAMBI-Hotel, dem Hotel Concorde in Berlin. Welchen Prominenten würdest Du am liebsten am Frühstücksbuffet treffen und warum?
Mich würde besonders freuen, wenn ich die Gelegenheit bekäme Jürgen Schulz zu treffen, der mit einem BAMBI in der Kategorie Engagement ausgezeichnet wird. Es inspiriert, solch einen Menschen zu treffen und vor allem motiviert es, wenn man sieht, dass dieses Engagement derart gewürdigt wird. Aber einen Kaffee Shakira zu trinken, wäre auch ein ganz guter Start in den Tag.
Text & Interview > Julia Christian
Author: BAMBIblog